Sich Kümmern? Gesundheit? Was bedeutet das? Und was verändert sich, wenn wir beides in Netzwerken denken, die nicht nur Menschen einbeziehen, sondern auch andere Spezies?
Die Careseite ist das audio-visuelle und multimodale Ergebnis eines kulturanthropologischen Forschungsprojekts zum Thema multi-spezies Gesundheit und Care im Anthropozän. Als Gruppe 6 Studierender im Master am Institut für Ethnologie und Empirische Kulturwissenschaft der LMU haben wir Initiativen, Vereine, Aktionen und Netzwerke in München und Umgebung begleitet. Die Folgeseite verwebt fünf Kurzfilme mit unterschiedlichen Protagonist:innen in drei Kapiteln.
Sowohl im urbanen Raum als auch in Wäldern sind wir Geschichten und Praktiken gefolgt, bei denen nicht nur der Mensch im Zentrum steht. Mit dem Fokus auf die Ko-Existenz der Arten soll der Blick auf Gesundheit erweitert werden. Dabei haben wir versucht, die gedankliche Trennung zwischen Natur und Kultur, Subjekt und Objekt infrage zu stellen und uns nicht-menschlichen Perspektiven anzunähern. Mit dem Zeitalter des Anthropozäns wird wiederum der Einfluss des Menschen auf die Umwelt problematisiert, aber auch die Bedrohung des Planeten als Lebensgrundlage verdeutlicht. Wie können wir also für die Arten im Gefüge Sorge tragen? Und wer kümmert sich eigentlich um wen?
Für uns als Ko-Autor:innen dieses Projekts ist es selbstverständlich eine Sprache zu wählen, die die Geschlechtervielfalt repräsentiert. In diesem Fall haben wir uns für die Schreibweise :innen entschieden. Wie oben bereits angedeutet stellen wir auf der Careseite grundsätzlich Dualismen in Frage. Abgesehen davon ist es uns als Gruppe, bestehend aus 6 Frauen, auch persönlich wichtig, Sprache sensibel zu gestalten. Die Freiheit sich gendergerecht auszudrücken, wurde jüngst im institutionellen Rahmen in Bayern einem Verbot unterzogen. Wir, als studentische Gruppe, verstehen das als tiefgreifenden Einschnitt und möchten uns klar dagegen positionieren. Sprache stagniert nicht. Dies zu unterdrücken ist eine Form politischer Instrumentalisierung im Sinne von Machterhalt mit der Folge, andere, wichtigere Themen aus dem politischen Diskurs zu verdrängen. Wir fordern einen zwanglosen Umgang mit Sprache — für alle.